ZeitREISE: Etappen – Günther Sommer
Im Zusammenhang mit Interart wurden 2017 einige Kunst-Projekte entwickelt, die sich mit Objektkunst beschäftigten. Inhaltlich ging es um eine neue Weltsicht und eine neue Sicht auf das eigene Selbst, das eigene Ego.
Im Kunstquartier wurde dazu 2018 die Ausstellung Ego-In-The-Box gezeigt. OBJEKTKÄSTEN rückten individuell attraktive Gegenstände in den Fokus, selbstdefinierende Objekte, die Aussagen hinsichtlich der Deutung der eigenen Person machten – abseits gängiger Malerei-Klischees.
Auch die aktuelle Ausstellung – von Anita Fried, Karin Lämmle, Armin Elhardt, José Briceño und Günther Sommer initiiert – ermöglicht Sichten auf individuelle Zeitreisen, in der Objekte und Montagen wieder die eigene Lebenswirklichkeit, die eigene subjektive Zeitreise beleuchten (wenn man so will eine Zeitreise-In-The-Box). Fantasievoll und ironisch können und sollen sie aber natürlich auch die Science-Fiction-bezogene Lebensreise als Flucht in eine ideale Parallelwelt abseits dieses eigenen Egos thematisieren…
Die physikalische Möglichkeit einer Reise in die Vergangenheit oder in die Zukunft, aus der man – u.U. als junger Mensch – wieder in die „Normalwelt“ zurückkehren kann, scheint extrem eingeschränkt. Wir leben in keinem schnell genug rotierenden Kosmos mit den galaktischen Geschwindigkeiten, die von der Physik als Voraussetzung für eine Zeitreise gesehen werden. Aber – so Andre Heller: Die wahren Abenteuer sind im Kopf. Und: In der Science-Fiction-Literatur wie auch im Film gibt es die Vorstellung von Parallelwelten mit unterschiedlichen Zeitebenen, zwischen denen es Korridore ermöglichen, von der einen Zeit in die andere zu gelangen. Diese Zeitebenen laufen sozusagen in verschiedene Richtungen, eine davon geht in die Vergangenheit und kann uns wieder dorthin bringen. Für Fantasien und Fragen gibt es keine Grenzen: Wäre ein nachträgliches Eingreifen in historische Ereignisse möglich? Mit welchen Folgen? Wäre ein Wiederankommen in genau der Gegenwart möglich, aus der wir gestartet sind?
Zeitreise meint aber natürlich auch: subjektive Zeitreise. Die eigene Lebenszeit wird von uns permanent neu gelebt und gewertet, nicht nur, aber auch in unseren Nachtträumen. Dabei setzen wir das Diktat eines linearen Zeitbewusstseins gerne außer Kraft. Die vielleicht irrationale Wahrnehmung und Überbewertung einzelner Aspekte unserer gelebten Vergangenheit ergeben neue gedachte Zeitreisen mit neuen Erlebniswelten: Etappen mit besonderer Wertigkeit, mit Momenten, Zeitpunkten und -spannen als Auslöser neuer Fantasien, auch für visionäre Ausblicke auf die eigene Zukunft. Vielleicht kommen wir dadurch in Kontakt mit den Parallelwelten, von denen wir geträumt haben und vielleicht noch immer träumen.
Die Exponate der Ausstellung bieten uns diese Parallelwelten und die subjektive Sicht darauf.
Ausstellungsdauer:
03.03.2022 – 27.03.2022
Vernissage:
Sonntag, 6. März 2022 | 11:15 Uhr
Ort: [KUN:ST] Quartier, Leonberg
Der Besuch unseres [KUN:ST] Quartiers ist unter Einhaltung der jeweils aktuellen Zugangsregelungen möglich. Die jeweils aktuelle Version der Coronaverordnung des Landes Baden-Württemberg finden Sie hier: Aktuelle Infos zu Corona
Öffnungszeiten (bis einschliesslich 5. Juni 2022):
Donnerstag – Freitag | 14 – 18 Uhr
Samstag – Sonntag | 11 – 16 Uhr
[KUN:ST] QUARTIER
Schmalzstrasse 4
71229 Leonberg (Altstadt)
(Parken im Altstadtparkhaus, Ausgang Hinterer Zwinger)