“THE FABLE IS OVER” möchte eine visuelle Anregung zur Rolle des Menschen auf dieser Erde sein und zur Reflexion der gewaltigen Herausforderungen anregen, denen sich unsere Spezies stellen muss.
Die Turm-Position der Tiere auf dem Ölbild erinnert an ein Märchen der Brüder Grimm, aber das Märchen scheint vorbei zu sein. Und über allem schwebt nun noch eine Pandemie. Das Bild erzählt von einer anthropozentrischen Sicht und von der Diskrepanz zwischen Idealisierung und Realität.
Auf einer Seite der Wunsch nach gesunden Lebensmitteln, artgerechter Tierhaltung, keiner Form von Sklaverei, Platz, um sich zu entfalten, reinem Trinkwasser, sauberem und transparentem Meerwasser, großzügigen Fischbeständen und einem langen und gesunden Leben frei von Krankheit und Krieg.
Auf der anderen Seite werden wir mit unmöglichen Bedingungen in den Fleischfabriken, intensiver Tierhaltung, Bevölkerungsdichte, Umweltverschmutzung, radioaktivem Müll, gespaltenen Gesellschaften und neuen Krankheiten wie Covid 19 konfrontiert.
Mensch: Wo bist du?
In meinem Bild verbirgt sich der Mensch in den Umrissen der Tiere. Ursprünglich war tatsächlich ein Mensch auf der Leinwand. Und dann habe ich ihn übermalt und dafür Tränen bei meiner Tochter ausgelöst … . Wie konnte ich die schöne tanzende Person mit diesen hässlichen Tieren aus kalten und künstlichen Ölfarben übermalen, die mehr einem Albtraum als einem Märchen entsprechen?
Auch wenn der Mensch nicht sichtbar ist, der Homo sapiens ist da und beeinflusst wie keine andere Spezies die Welt. Das gehört zum Paradox: im Bild ist kein Mensch zu sehen, aber alles dreht sich genau um ihn. So wie im Märchen bleibt einiges für immer verborgen und wie schon Goethe sagte: “Freund, weil du sie (die Augen) offen hast, glaubst du, du siehst.”