Wibmer, Monika

Malerei

Monika Wibmer

Monika Wibmer ist in München aufgewachsen und studierte von 1982 bis 1988 in Wien an der „Hochschule für angewandte Kunst“ Bühnen- und Filmgestaltung. Nach dem Studium lebte sie 21 Jahre in Tübingen und arbeitete als freiberufliche Bühnen- und Kostümbildnerin in Deutschland und in der Schweiz.

Außerdem erstellte sie einige experimentale Trickfilme, die mit der „Wiener Rolle“ (einer Auswahl der besten Filme des „experimentellen Trickfilmstudios“ in Wien) auf vielen Filmfestivals liefen und noch heute gezeigt werden. Im Jahr 2000 gestaltete und produzierte sie die 360-Grad Filmprojektion „Der unendliche Lauf der Zeit“, die auf der Expo 2000 in Hannover gezeigt wurde.

Seit 2012 lebt sie in Reutlingen und beschäftigt sich mit Acrylmalerei und digitaler Fotografie. Bei den Künstlerinnen „Andrea Gauss“ in Tübingen und „Susanne Immer“ in Reutlingen belegte sie verschiedene Malkurse. Seit 2016 stellt Monika Wibmer ihre Acrylbilder in Reutlingen aus.

Monika Wibmers Bildmotive sind wie in einer Collage gebündelt. Die Malerin lässt sich darüber hinaus von Szenen aus Filmen inspirieren sowie aus aktuellen Magazinen. Sowohl Menschen auf zufällig gefundenen Fotos, denen die Malerin nie begegnet ist, als auch Portraits Ihrer Freunde finden Eingang in ihre Bilder und beleben die Szenerie.

Die Figuren in Monika Wibmers Bildern wirken oft isoliert und mit sich selbst beschäftigt. Obwohl sie sich im selben Bildraum befinden und miteinander in Verbindung stehen, fehlt oft der Blickkontakt oder eine verbindende Geste. Das Licht, das die Szenen erhellt wirkt künstlich – wie von Scheinwerfern erzeugt. Visuelle Andeutungen aktuellen Geschehens werden innerhalb eines Bildraums mit Erscheinungen aus vergangenen Zeiten konfrontiert. Es sind insbesondere diese Brüche in den Bildern der Künstlerin, die den Motiven die Spannung verleihen. Die Malerin zeigt auf diese Weise sehr eindrücklich, dass sich die Welt als Bühne eignet, auf der das Leben als Theaterstück begriffen werden kann, das uns in seiner Vielfalt manch rätselhaftes Schauspiel entdecken lässt.

(aus der Einführungsrede von Carola Davor im März 2017 zur Ausstellung in der „Galerie im Gewölbe“ im Osiander in Reutlingen.)